Diessenhofen schiesst Zweitligisten aus dem Cup

FC Diessenhofen I – FC Schwamendingen I 7:6 (2:2) (2:2) nach Penaltyschiessen

FCD: Keller; Preisig, F.Luma, Peter (ab 46.Dörig), Mohr, Brütsch, Riera, Waldvogel, Rüedi, N.Luma, M.Bodenmann
FCS: Hirzel, P.Vieira (ab 90. Stojkovic), Rodrigues, Kqira, M.Vieira (ab 67.Gasi), Maliqi, De Queiroz, Bytyçi, Malhis, Leuzinger, Silva (ab 74. Brasnjic)

Tore: 15. Silva 0:1, 20. M.Bodenmann 1:1, 36. Malhis 1:2 (Pen.), 44. Rüedi 2:2

Penaltyschiessen: Stojkovic 2:3, F.Luma 3:3, Rodrigues 3:4, Waldvogel 4:4, Bytyçi (Keller hält), M.Bodenmann 5:4, De Queiroz 5:5, Rüedi 6:5, Malhis 6:6, N.Luma 7:6

(-ji-) In einem äusserst umstrittenen, kampfbetonten Spiel behielt der FC Diessenhofen im abschliessenden Elfmeterschiessen kühles Blut und qualifizierte sich als einziger verbliebener Drittligist für das Viertelsfinale im Regionalcup. In diesem Spiel empfangen die Thurgauer mit dem FC Witikon den Zweitligaspitzenreiter der Gruppe 1. Obschon dies ein kaum überwindbarer harter Brocken sein wird, hat sich der FC Diessenhofen dies mit einer äusserst engagierten Leistung vor einem frenetisch mitgehenden Publikum verdient.
Um 22.15 Uhr brachen alle Dämme auf der Prakerwiesen, nachdem Noli Luma den entscheidenden Elfmeter in die Maschen setzte. Nicht nur die Ersatzspieler, sondern auch die am Spielfeldrand sitzenden verletzten oder gesperrten FCD-Spieler stürmten auf das Feld, um mit ihren Mitspielern den Sieg zu feiern. Ein Bild, das aktuell die grosse Stärke des Drittligaspitzenreiters widerspiegelt: die mannschaftliche Geschlossenheit, den unbedingten Willen, Grosses zu erreichen und die unbändige Kameradschaft innerhalb der Mannschaft. Verantwortlich dafür ist das Trainerteam um Remo Pesenti. Mit vielen jungen, hungrigen Spielern wird entschlossen und insbesondere nachhaltig gearbeitet. Gesellt sich die Erfahrung der Routiniers dazu, entsteht genau diese Mischung, die Erfolge wie am Abend des Gründonnerstags möglich machen.
Dabei standen die Vorzeichen im Vorfeld des Spiels nicht so gut. Auf nicht weniger als zehn Kaderspieler konnte Remo Pesenti nicht zählen. Doch dies war kaum zu spüren. Typisches Beispiel dafür ist, dass nach der Verletzung von Pascal Peter, kurz vor der Pause, der eingewechselte, junge Fabrice Dörig einen überzeugenden Part in der Abwehr übernahm und zu einem wichtigen Teil des Diessenhofer Erfolgs wurde.
Der abstiegsgefährdete Zweitligist Schwamendingen war nicht zu unterschätzen. Die Zürcher zeigten sich gegenüber dem abgebrochenen Spiel im letzten November deutlich verbessert, agierte physisch agil und verfügte insbesondere mit Leonardo De Queiroz und Altin Bytyçi über gefährliche Angreifer. Diessenhofen war gefordert, mit gleichharter Physis zu reagieren. Dies gelang und trotzdem gingen die Gäste nach einer Viertelstunde in Führung. Diessenhofen liess sich nicht aus dem Konzept bringen. Nur wenige Minuten später setzte Noli Luma mit einem geschickten Querpass den aufgerückten Cyrill Preisig in Fahrt. Dessen präzis geschlagene Flanke verwertete Mike Bodenmann zum Ausgleich. Es folgte eine starke Phase der Einheimischen, die Führung lag mehrmals in der Luft. Doch dann überschlugen sich die Ereignisse. Nach einem Zweikampf im Strafraum Diessenhofens zeigte der Unparteiische auf den Penaltypunkt. Leonardo De Queiroz verschoss den Strafstoss. Doch nur drei Minuten später zeigte der Schiedsrichter nach einem Zweikampf Pascal Peters mit Augusto Silva erneut auf den Punkt. Shahid Malhis liess sich diesmal die Möglichkeit nicht nehmen. Beide Interventionen des Unparteiischen waren hart, aber vertretbar. Diessenhofen liess sich nicht entmutigen und kurz vor dem Pausenpfiff stellte Manuel Rüedi erneut den Ausgleich her.
Die zweite Hälfte konnte in spielerischer Hinsicht beidseits nicht mehr an die erste Halbzeit anknüpfen. Mehr Rasse als Klasse war das Motto, denn punkto Einsatzes und Kampfwille schenkten sich beide Teams auch nach der Pause gar nichts. Auf beide Seiten wurde aufopferungsvoll der Erfolg gesucht. Der Lucky Punch setzte beinahe der FC Diessenhofen. Manuel Rüedi wurde von Noli Luma auf der linken Angriffsseite eingesetzt. Den Abschlussversuch setzte der Ausgleichstorschütze jedoch über das Tor. Nach Ablauf der Spielzeit musste ein leistungsgerechtes Unentschieden konstatiert werden.
Das notwendige Elfmeterschiessen wurde zur Sache der FCD-Routiniers, die sich in sämtlichen Versuchen erfolgreich zeigten. Einzig Youngster Mike Bodenmann profitierte davon, dass sein verschossener Elfer wegen der Vorwärtsbewegung von Schlussmann Yanick Hirzel wiederholt werden musste. Nervenstark reüssierte der Diessenhofer mit seinem zweiten Versuch. Auch Schwamendingen zeigte sich bis auf Altin Bytyçi treffsicher. Ohne Goali Christian Keller aus dem starken FCD-Kollektiv herauszuheben, avancierte er mit seiner mirakulösen Parade gegen den dritten Elfer der Gäste zum Cuphelden.

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